Es kann ganz schön aufregend sein zu entscheiden, was man nach der Schule mit seinem Leben anfangen soll. Ausbildung, Studium oder Lebenskünstler, es stehen alle Türen offen, wenn man seinen Schulabschluss nicht total verbockt hat. Lebenskünstler kann man aber auch dann noch werden.
Hat man mal ein paar Optionen auf dem Tisch tut man gut daran sich genau zu informieren, was man da an der Angel hat. Du willst Influencer werden? Na dann mal los.
Falls der Beruf des Mediengestalters in der engeren Auswahl ist, dann gibt es eine Menge Möglichkeiten sich zu informieren. Die beste Möglichkeit ist einen Mediengestalter zu fragen, was er so für Erfahrungen gemacht. Es gibt ne ganze Menge davon. Der bequemste Weg ist zuhause YouTube zu befragen. Dort bekommt man Videos von Agenturen, die in Hochglanz diesen tollen Beruf mit seinen Herausforderungen anpreisen und natürlich auch Meinungen von Leuten, die mit dem Beruf nicht glücklich geworden sind. Ein schönes Beispiel ist m00sician mit 206.000 Abonnenten, der sich dem Gaming und dem Gamedesign verschieben hat. Der hat unter dem Titel „Warum ihr kein Mediengestalter werden möchtet“ ein 17-minütiges Video zu seiner eigenen Mediengestalterausbildung ins Netz gestellt. Das Ding ist für jeden angehenden Mediengestalter sehr zu empfehlen.
Natürlich gibt es auch da sehr schöne Kommentare, z.B. von TrittinsGesicht: Also Fazit: Der Job ist nur was für einen, wenn der Job was für einen ist. Nice danke.
Und so ist es dann auch. Es gibt Scheiß Ausbildungsberufe, es gibt Scheiß Ausbildungsbetriebe, Scheiß Ausbilder und last but not least, Scheiß Auszubildende. Das alles gibt es dann noch in mittelmäßig und gut.
Zu dieser Grundproblematik kommt dazu, dass es Scheiß Kombinationen gibt. Guter Azubi, doofer Ausbilder. Guter Ausbilder, doofer Laden, mittelmäßiger Azubi und so weiter und so fort. Um dem ganzen die Krone aufzusetzen, kommt die subjektive Wahrnehmung noch dazu. Für den einen ist der Ausbilder ne Niete, für den anderen ist derselbe Mensch ein „Freund, ein guter Freund…“
Zunächst mal ist ein Betrieb ein Scheißbetrieb, wenn er seine Azubis unentgeltliche Überstunden machen lässt. Punkt. Allerdings ist man als Auszubildender auch nicht der Nabel der Welt, man lernt in dieser Zeit hoffentlich was, das ist der Sinn der ganzen Veranstaltung. Neben den Fachkenntnissen lernt man aber auch den Umgang untereinander, ein Teamplayer zu sein, mit den Vorgesetzten und den Kunden vernünftig umzugehen und Probleme zu lösen.
Und nu? Ja, es gibt begabte Leute, denen bei dieser Ausbildung alles in den Schoß fällt. Die können schon eine Menge wenn sie anfangen und noch mehr wenn sie fertig sind. Das sind aber eben meistens nicht die, die am Ende eine blitzblanke Abschlussprüfung hinlegen und richtig Spaß an ihrem Beruf haben. Manchmal ist es gut, die ganzen Skills im Laufe der Ausbildung langsam sinnvoll aufeinander aufzubauen. Ganz wichtig ist zu lernen, konstruktive Kritik in Fähigkeiten umzuwandeln. Die Theorie im oben genannten Video mit den zwei Gruppen, den Überfliegern und den Unterdurchschnittlichen greift da zu kurz. Es gibt nicht nur schwarz und weiß, es gibt auch eine Menge sehr schöne Grautöne.
Es gibt sie, die guten Kombinationen aus Beruf, Betrieb, Ausbilder und Auszubildenden. Manchmal muss man auch Glück haben, diese Kombination gibt es nicht massenhaft.
Wir suchen in diesem Jahr wieder nach einer, Du vielleicht auch.
Autor: Oliver Ziehm
Disclaimer zum Kapitänslogbuch:
Ich bin Oliver Ziehm, Käpt´n und Geschäftsführer der medienhandwerk.com GmbH und von Profession Medientechnikingenieur und Offsetdrucker. Ich bin Anfang Fuffzig und glaube primär Dingen, die ich anhand Faktenlage nachvollziehen kann. Ich bin eher durchschnittlich intelligent, deshalb kann es passieren, dass ich Dinge nicht vollständig durchschaue oder dass mir zur Zeit der Meinungsbildung der Einblick auf die andere Seite der Medaille gefehlt hat. Alles was ich hier äußere, basiert auf dem Kenntnisstand und der Stimmung zum Zeitpunkt des Aufschreibens.