Zu Besuch im Druckzentrum Neumünster

Aus gegebenem Anlass bekam das medienhandwerk-Team eine ganz private Führung durch das Druckzentrum Neumünster, denn bevor 10.000 von uns gestaltete Mappen für den Naturpark Aukrug in den Druck gingen, musste noch ein letzter Blick auf die Farbe geworfen werden. Andy Behm, Kundenberater und ebenfalls gelernter Drucker, stand fleißig Rede und Antwort!

Meterlange Offset-Druckanlagen, Tonnen an Papier und hunderte Farbbehälter. Die moderne Technik im Druckzentrum Neumünster fällt größer aus, als das Gebäude von außen erwarten lässt. Aber wie genau kommt das auf dem Monitor vom Mediengestalter erstellte Dokument überhaupt auf das Papier? Was passiert beim Offset-Druck? Wie wird gefalzt? Um diesen Fragen eine nicht zu theoretische Antwort zu geben, ging es für das Team vom medienhandwerk in die Druckerei.

Um qualitativ hochwertige Drucke erzeugen zu können, reicht es nicht, die Daten an einen Drucker wie zu Hause zu senden und auszudrucken. Die gelieferten Druckdaten werden erst im Büro auf Richtigkeit überprüft. Wurde das richtige Farbprofil verwendet? Hat das Dokument die richtigen Maße? Ja? Dann wird gerechnet was das Zeug hält. Die Daten werden virtuell auf Druckbögen platziert, um möglichst effizient drucken zu können.

In der anschließenden Druckvorstufe wird die digitale Druckplattenbelichtung durchgeführt. Das bedeutet, dass über sehr leistungsstarke Rechner Druckplatten in einem Plattenbelichter bebildert werden. Die Oberfläche der Platten wird mit Lasern so verändert, dass ausgewählte Teile der Platten wasserabweisend sind. Da die Druckfarbe auf Öl basiert, bleibt diese im Druck an ausgewählten Flächen haften.

Danach kommen die Druckplatten in die Offset-Druckmaschinen. Für jede der vier CMYK-Farben gibt es dabei eine Platte. Das zu bedruckende Papier läuft durch die meterlange Maschine und zwischen den Rollen, welche die Farben auftragen, hindurch.

Dass – abgesehen von den Offset-Druckmaschinen – einige der Anlagen in der Druckweiterverarbeitung noch komplett mechanisch funktionieren und bis zu 65 Jahre alt sind, überraschte doch einige von uns. Grade die, die im schnelllebigen digitalen Zeitalter aufgewachsen sind. Wenn man dann aber sieht, mit welch einer Präzision eine Falzmaschine arbeitet, fällt man beinahe aus den Latschen. Das System dahinter zu verstehen ist dabei noch eine andere Geschichte…

Nach der Lieferung der genuteten Mappen und fertigen Flyern ging es aber auch für uns selbst an die Arbeit. Etappenweise wurden und werden die insgesamt 10.000 Mappen per Hand gefaltet, verklebt und abschließend mit jeweils sechs Flyern bestückt. Welche sich jetzt in den Händen der Besucher, Interessenten und Anwohnern des Naturpark Aukrugs befinden.