Ausbildungsberuf Mediengestalter – warum?
Moin, ich bin Niklas, 20 Jahre jung, seit dem 01. August 2016 Auszubildender als Mediengestalter im Bereich Print mit dem Schwerpunkt Gestaltung und Technik bei der Firma medienhandwerk.com GmbH in Neumünster.
Wie ich zum Mediengestalter wurde? Das ist eine lange Geschichte…
Die ersten Weichen stellten sich bereits vor gut 8 Jahren auf dem Gymnasium. Ich war in der siebten Klasse und mein bester Freund wurde Chefredakteur der Schülerzeitung, die ich bis dahin nie wirklich auf dem Schirm hatte, geschweige denn daran gedacht hätte daran teilzunehmen. Zu dem Zeitpunkt ist man noch in einem Alter, in dem man sich fragt „wieso sollte man sich denn ehrenamtlich engagieren?“. Mein bester Freund musste mich jedoch nur einmal fragen, ob ich Lust hätte an der Schülerzeitung teilzunehmen. Meine Antwort: „Klar, warum nicht.“
Eine Sitzung später saß ich dann schon im Schlamassel: Ich war Gestalter der Schülerzeitung – zumindest für das Grundlayout verantwortlich. Die „Großen“ hatten bereits die Schule verlassen und nun waren wir da – auf uns allein gestellt. Also habe ich mich in jeder Freistunde – oder ich machte sie zu einer – in das Programm Adobe InDesign CS2 eingearbeitet, um etwas auf die Beine zu stellen. Und ehe ich mich versah, war es dann schon so weit. Die erste Schülerzeitung mit dem eigenen Layout war gedruckt.
Zwei Jahre und vier Ausgaben später wechselte ich die Schule. Ich wünschte mir zu Weihnachten und zum Geburtstag eine Spiegelreflex-Kamera, um endlich auch so tolle Bilder wie „die Anderen“ machen zu können. Auf der Realschule, auf der ich eine Ehrenrunde drehte, aber meinen Abschluss machte, hatte sich herumgesprochen, dass ich bereits Erfahrungen als Layouter in der Schülerzeitung habe und auch „tolle Fotos“ mache. Als die Schülervertretung die Idee äußerte, ein Jahrbuch selber zu machen, kam ich auf die Idee bei der Werbeagentur, bei der wir das Jahrbuch haben drucken lassen, ein Praktikum zu machen.
In dem damals noch recht kleinen Team von drei Leuten erzählte ich von meinen Plänen Abitur zu machen, und dem Wunsch einige Zeit im Ausland, am liebsten Australien zu verbringen. So gingen zwei Wochen ziemlich schnell rum. Ich hatte eine Menge gelernt und offenbar einen guten Eindruck hinterlassen. Denn damals lehnte ich ab, als die Frage kam, ob ich nicht nach dem Realschulabschluss Lust hätte eine Ausbildung als Mediengestalter zu beginnen. Der Plan Abitur stand.
Tja… manchmal läuft es eben doch anders als man denkt. Mein heutiger Chef sagte nur: „Man sieht sich immer zwei Mal im Leben.“ Und so war es dann auch. Ein halbes Jahr später stand ich bei ihm auf der Matte und fragte, ob er in zwei Jahren (2016) noch einen Auszubildenden suchen würde. Vertrag unterschrieben. Fertig.
In den zwei Jahren seit Vertragsschluss habe ich in der Oberstufe eine Schülerzeitung gegründet, Portraits von Günter Grass erstellt, Events fotografisch dokumentiert, Musikvideos gedreht, ein Jahr im Ausland verbracht und schließlich die Ausbildung begonnen. Das zwar ohne Abitur, aber mit Fachhochschulreife und Hobbies die mir richtig Spaß machen und neben der Freizeit jetzt auch einen Teil meines Berufes ausmachen: Foto- und Videographie.
Das ich in einer vergleichsweisen kleinen Agentur gelandet bin – heute 8 Mitarbeiter – ist purer Luxus. Ziemlich viel Abwechslung, keine Überstunden und wenn doch, bummelt man sie am nächsten Tag ab. Man hat ein persönlicheres Verhältnis zu Kollegen und Kolleginnen, man hilft sich, lacht zusammen, kann aber auch mal Witze miteinander oder sich selbst machen.
Ich bin gespannt wo der Weg noch hinführt und wer ich noch werde.
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